Jahresprogramm 2025 des NWV

 

Zu den Vorträgen des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. (NWV) treffen sich NWV-Mitglieder und Interessenten immer dienstags im Max Auerbach-Hörsaal des Karlsruher Naturkundemuseums
(Pforte ab ca. 18.00 Uhr besetzt).

Exkursionen oder Führungen erfolgen zu freien Terminen. Zu allen Vorträgen und Exkursionen des NWV ist die Teilnahme für Mitglieder frei. Hinweis: Zum Besuch der Dienstagsvorträge besteht für Autofahrer ab ca. 18.00 Uhr Parkmöglichkeit im Museumshof (Einfahrt Lammstraße). Hierzu bitte an der Säule neben der Schranke mit dem mit „Pforte“ bezeichneten Klingelknopf läuten.


Dienstag, 14. Januar 2025 - Taxonomieinitiative A!
Es waren einmal Korallen – zwischen Restaurationsprojekten und Massensterben

Vortrag von Daniel Bichsel (Freiburg, www.daniel-bichsel.de)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Korallenriffe gehören zu den artenreichsten und faszinierendsten Ökosystemen unserer Erde. Sie sind das Zuhause für ein Viertel aller Fischarten, schützen Küsten und Inseln vor Erosion und dienen als zentrale Nahrungsquelle für Millionen von Menschen. Doch diese faszinierenden Ökosysteme, die seit 400 Millionen Jahren existieren, sind weltweit vom Aussterben bedroht. Bis 2040 werden voraussichtlich 95% der Riffe unserer Erde verschwunden sein! Daniel Bichsel ist Freitaucher, Umweltaktivist und Filmemacher. In den letzten Jahren begleitete er die Organisation Coralive.org bei ihren Bemühungen, Korallenriffe zu restaurieren. Doch sind Restorationsprojekte nur Schönheitspflege oder tatsächlich Lösungsansatz? Und können die Riffe unserer Erde noch für zukünftige Generationen erhalten werden? In seinem Vortrag zeigt der Referent gleichermaßen die Schönheit der Unterwasserwelt wie auch deren Zerstörung. Sein Vortrag ist ein Aufruf zum Handeln an alle!


Dienstag, 21. Januar 2025 – Taxonomieinitiative A!
Die Lieblingsbäume der Pilze in der Stadt

Vortrag von Dr. Markus Scholler (SMNK) im Begleitprogramm zur Kleinen Sonderausstellung „Schloss.Baum.Pilz“ vom 5. Dezember 2024 bis 23. Februar 2025
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Der Referent, Mykologe und Kurator für Pilze und Algen am SMNK, stellt die Ergebnisse zweier Forschungsprojekte zum Vorkommen von Ektomykorrhizapilzen in Karlsruhe und in drei Schlossparks (Rastatt-Favorite, Schwetzingen, Weikersheim) vor. Untersucht wurde, welche Baumarten mit epigäischen Ektomykorrhizapilzen wie z. B. Knollenblätterpilzen, Pfifferlingen und Röhrlingen und mit hypogäischen Ektomykorrhizapilzen (Trüffeln) eine Lebensgemeinschaft, die Mykorrhiza, bilden und so eine hohe Diversität der mitunter sehr seltenen Pilze im urbanen Bereich garantieren. Bei der Auswahl der Bäume wurden auch Arten berücksichtigt, die gut an die Klimaverschiebung angepasst sind. Hierzu gehören auch nicht-heimische Arten mit südlicher Herkunft wie Rosskastanie, Zerr-Eiche und Silberlinde. Vorgestellt werden auch noch unbeschriebene und seltene Pilzarten die im Rahmen der Untersuchungen gefunden wurden. Teile des Vortrags werden auch in der Ausstellung „Schloss.Baum.Pilz“ thematisiert.
Schlosspark Rastatt-Favorite mit Zerr-Eiche (Foto M. Scholler)

links: Verschiedene Trüffelarten (Foto M. Scholler)

rechts: Weinroter Dotter Dottertäubling bei Stiel-Eiche
(Foto F. Hampe)


Sonntag, 26. Januar 2025 – Taxonomieinitiative A!
Ramsar-Wasservogelexkursion Nomaden der Lüfte – Gefiederte Wintergäste rund um den Knielinger See

Exkursion mit Klaus Lechner, Steffen Tillmanns und Hendrik Preiss (NABU Karlsruhe), Andreas Wolf (Naturschutzzentrum Karlruhe-Rappenwört) und Jochen Lehmann (OAG Karlsruhe), Treffpunkt und Zeit: Parkplatz Hofgut Maxau, 10.00 Uhr
Bitte – soweit vorhanden – Ferngläser und Spektive mitbringen!

Jeden Herbst und Winter ziehen viele Wasservögel von Nord- und Osteuropa auf der Suche nach eisfreien Wasserflächen in den Süden. Manche von ihnen legen am Rhein und seinen Nebengewässern einen Zwischenstopp ein, viele verbringen auch den ganzen Winter hier. An diesem Vormittag wollen wir vor allem die Wasservögel auf dem Knielinger See und am Rhein beobachten.


Dienstag, 28. Januar 2025 - Taxonomieinitiative A!
Der Wald unter den Bäumen: Wie Wurzelpilze den Kohlenstoffkreislauf im Boden steuern

Vortrag von Prof. Dr. Johanna Pausch (Universität Bayreuth) im Begleitprogramm zur Kleinen Sonderausstellung „Schloss.Baum.Pilz“ vom 5. Dez. 2024 bis 23. Feb. 2025
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

In den Wäldern der gemäßigten Zone spielt die Symbiose zwischen Bäumen und Pilzen (die Mykorrhiza) eine wichtige Rolle für die Speicherung von Kohlenstoff im Boden. Über die unterirdischen Pilznetzwerke fließen sehr große Mengen an Kohlenstoff, den die Bäume der Atmosphäre als CO2 entziehen, in den Boden. Der Baum erhält im Gegenzug Nährstoffe von seinen Pilzpartnern. Die ausgedehnten Pilznetzwerke im Boden ermöglichen es, Nährstoffe aus Bereichen zu den Bäumen zu transportieren, die für ihre Wurzeln unerreichbar sind. Zudem kommt Pilzen selbst eine entscheidende Rolle beim Abbau organischer Verbindungen im Boden zu. Sie räumen den Wald auf, indem sie organische Verbindungen (Blätter, Wurzeln, Holz, Tierreste, etc.) zersetzen und die darin enthaltenen Nährstoffe rezyklieren. Schließlich verbleibt ein Teil der abgestorbenen Pilzreste (Pilz-Nekromasse) im Boden und leistet somit einen bedeutenden Beitrag zur Kohlenstoffspeicherung, was angesichts des Klimawandels von großer Relevanz ist. Der Vortrag zeigt die faszinierende Welt der Mykorrhiza-Pilze und beleuchtet ihre Schlüsselrolle im Kohlenstoffkreislauf von Waldökosystemen.
Foto oben: Pilznetzwerk; Quelle: J. Pausch
Foto unten: Pilzmyzel im Wald; Quelle: J.Pausch

Dienstag, 4. Februar 2025 – Taxonomieinitiative A!
Verborgene Wunder: Pflanzen und Wildtiere im Berner-Oberland

Vortrag und Multimediashow von Christian Siegenthaler (Gsteigwiler bei Interlaken, www.focus-natur.com)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Der Referent arbeitete 39 Jahre als Wildhüter beim Kanton Bern und der Eidgenossenschaft als Beauftragter für Natur- und Wildschutz, Jagdplanung und Überwachung. Der Einsatzort war das engere Berner-Oberland. Das Fotografieren war schon in seiner Kindheit eine Leidenschaft. Im Laufe eines Lebens entstanden so Bilder, die Augenblicke festhalten, welche den meisten Menschen verborgen bleiben. Seit seiner Pensionierung hat Christian Siegenthaler sein Hobby mit großem Elan zu seiner Hauptaufgabe gemacht. Entstanden sind atemberaubende Aufnahmen, die die Natur und ihre tierischen und pflanzlichen Bewohner in ihren Lebensräumen und in ihrer ganzen wunderbaren Schönheit zeigen: Adler, Gemsen, Steinböcke, Blumen, Insekten, aber auch Landschaften und Wetter werden in Bildern dargestellt, die zum Teil bei Wettbewerben Preise gewannen. Dem Berner-Oberland entsprechend ist die Präsentation «berglastig» und zeigt die Natur vor allem in der subalpinen bis nivalen Höhenstufe. Die Show wird größtenteils live gesprochen und dauert ca. 60 Minuten.

Einladung

 

Im Anschluss an den Vortrag von C. Siegenthaler am 4. Februar 2025 findet ab ca.20.00 Uhr im Max Auerbach-Vortragssaal im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe die

Mitglieder-Hauptversammlung

des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. statt, zu der hiermit satzungsgemäß herzlich eingeladen wird. Anträge der Mitglieder (TOP 8) sind spätestens eine Woche vor dem Datum der MV dem Vorstand zuzuleiten.

 

Tagesordnung:

1. Begrüßung, Feststellung der frist- und formgerechten Ladung, Beschluss der endgültigen Tagesordnung
2. Bericht des 1. Vorsitzenden
3. Berichte der Arbeitsgemeinschaften
4. Kassenbericht der Geschäftsführerin
5. Bericht der Kassenprüfer
6. Aussprache über die Berichte
7. Entlastung des Vorstandes
8. Beratung von Anträgen der Mitglieder
9. Verschiedenes

 

Dienstag, 18. Februar 2025
Ökomahd am Straßenrand? – Möglichkeiten zur Reduzierung der Arthropodenmortalität
Vortrag von Martin Sauter (Universität Hohenheim, Institut für Biologie, Chemische Ökologie)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Zur Verkehrssicherung müssen Straßenrandstreifen und Bankette regelmäßig gemäht werden. Dabei werden meist konventionelle Schlegelmulcher eingesetzt, die jedoch nachweislich hohe Mortalitätsraten bei Insekten und anderen Arthropoden verursachen. Verschiedene Mähgerätehersteller haben deshalb mutmaßlich insektenfreundliche Mähgeräte auf den Markt gebracht, aber es ist nicht alles Gold was glänzt. So sind beispielsweise grün lackierte Schlegelmulcher mit Bienenaufklebern nicht schonender als ihre orangefarbenen Geschwister. Im Vortrag werden deshalb die verschiedenen technischen Möglichkeiten zur Reduzierung der Arthropodenmortalität bei der Mahd des Straßenbegleitgrüns vorgestellt. Darüber hinaus wird erläutert, wie die verschiedenen technischen Lösungen wissenschaftlich untersucht werden können und erste Einblicke in die Ergebnisse gegeben. – Der Referent ist Doktorand am Institut für Biologie der UHOH. Er forscht in einem vom Land Baden-Württemberg finanzierten Innovationsfond darüber, ob es mit Scheuchen und modifizierten Mähwerken möglich ist, die durch die Mahd verursachten Biodiversitäts- und Biomasseverluste im Straßenbegleitgrün signifikant zu reduzieren.

 

Dienstag, 18. März 2025
Rechtsmedizin & Paläontologie: Eine Allianz für vergangenes Leben
Vortrag von Dr. Achim G. Reisdorf (Stiftung Ruhr Museum, Essen)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Welches Schicksal nehmen verendete Wirbeltiere in einem marinen Ablagerungsraum? In der paläontologischen Literatur begegnen wir seit bald fünf Jahrzehnten einem nach human- und veterinärmedizinischer Sachlage makabren Szenario, der skelettzerlegenden „Kadaver-Explosion“. Eine Gruppe ausgestorbener Meeresreptilien der Posidonienschiefer-Formation –namentlich Ichthyosaurier– gelten als gute Beispiele für diese Hypothese. Im Rahmen einer interdisziplinären Studie wurden für Ichthyosaurier-Fossilien die typischen Zerfallsphänomene sowie das paläontologische und sedimentologische Inventar ihrer Fundhorizonte analysiert. Die Resultate wurden mit einer forensischen Messreihe sowie mit meeresbiologischen, rechts- und veterinärmedizinischen Beobachtungsbefunden abgeglichen.


Sonntag, 23. März 2025 – Kooperation mit Geotourist Freiburg
Heidelberger Schlossgraben / Scheffelterrasse Ausblick

Geologische Exkursion mit Dr. Matthias Geyer (Freiburg)
Treffpunkt und Zeit: 14.00 Uhr vor der Talstation der Heidelberger Schlossbergbahn (eigene Anreise, Dauer ca. zwei Stunden).
Anmeldungerforderlich: Tel./SMS 0162-4065416 oder per E-Mail: info@geotourist-freiburg.de (maximal 15 Teilnehmer). – Für Mitglieder des NWV Karlsruhe ist die Teilnahme kostenlos, Nichtmitglieder € 15,-.

Vom Treffpunkt geht es zu Fuß hinauf zum Heidelberger Schloss. Im Schlossgraben ist ein bemerkenswerter geologischer Aufschluss, der auf eindrucksvolle Weise die Überlagerung des Odenwälder Grundgebirges durch jüngere Sedimentschichten zeigt. Die Lokalität ist aus diesem Grund ein geschütztes Geotop (schützenswerte geologische Örtlichkeit). Schon Goethe hinterließ bei einem Besuch des Heidelberger Schlossgrabens eine geologische Skizze! Anschließend geht es zur Scheffelterrasse, von der sich ein Panoramablick auf den Neckar und die Heidelberger Altstadt eröffnet. Hier wird Ihnen die Bedeutung des Neckars und seiner Nebenflüsse für die Stadtgründung von Heidelberg und der geologische Aufbau der Umgebung erläutert.
Bitte denken Sie an witterungsangepasste Kleidung und feste Schuhe sowie ggf. Getränke. Informationen auch unter www.geotourist-freiburg.de/exkursionen.

Dienstag, 8. April 2025
Wiedereröffnung der Grube Käfersteige bei Pforzheim
Vortrag von Dipl. Geol. Peter Geerdts (Pforzheim) zur Dauerausstellung „Im Reich der Mineralien“ des SMNK
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Die in Pforzheim ansässige Deutsche Flussspat GmbH plant die Wiedereröffnung der Grube Käfersteige, die 1996 geschlossen wurde. Der dortige Flussspat-Gang mit Mächtigkeiten von teilweise über 30 Metern zählt zu den größten in Europa. Flussspat, ein Mineral, das sowohl von der EU als auch von der Bundesrepublik Deutschland als „versorgungskritisch“ eingestuft wird, hat in jüngerer Zeit stark an Bedeutung gewonnen: Neben seinen vielfältigen traditionellen Anwendungen ist es ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Lithium-Ionen-Akkus und -Batterien sowie vieler weiterer Technologien im Bereich der alternativen Energien. Somit stellt eine Wiederaufnahme der Flussspatgewinnung aus dieser heimischen Quelle einen wichtigen Beitrag zur Rohstoff- und Lieferkettensicherheit in Deutschland dar. Ganz nebenbei setzt die Grube Käfersteige dabei die jahrhundertealte Bergbautradition im Neuenbürg-Pforzheimer Revier fort, die bis zu den Kelten zurückreicht.

Dienstag, 15. April 2025
Resiliente und nachhaltige Versorgung der deutschen Industrie mit Metallrohstoffen – Wie weit kann Recycling dazu beitragen?
Vortrag von Dr. Klaus Steinmüller (Karlsruhe, KIT) zur Dauerausstellung „Im Reich der Mineralien“ des SMNK
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Deutschland ist ein bedeutendes Industrieland mit einem hohen Anteil der Industrie am Bruttosozialprodukt (BIP). Um die industrielle Produktion in Deutschland aufrechtzuerhalten, ist neben einer verlässlichen Energieversorgung, auch ein großer Einsatz von metallischen Rohstoffen notwendig. Der wird zum überwiegenden Teil durch Importe gedeckt. Dabei steht die deutsche Industrie im Wettbewerb mit anderen Industrienationen, die ebenfalls ihre Rohstoffversorgung durch Importe sichern. Mit der angestrebten Energie- und Verkehrswende (Grüne Wende der EU) wird sich der Wettbewerb um metallische Rohstoffe sogar noch steigern. Um die Importe von metallischen Rohstoffen zu reduzieren, arbeitet Deutschland auf eine Kreislaufwirtschaft hin, bei der Ressourceneffizienz und Recycling von Metallen eine große Rolle spielen. Der Vortrag zeigt, wie die aktuelle Situation der Versorgung der Industrie mit metallischen Rohstoffen aussieht und wie sie wahrscheinlich bis 2030 aussehen wird. Dabei werden sowohl primäre als auch sekundäre, recycelte, Rohstoffe in Betracht gezogen und erörtert, inwieweit recycelte Rohstoffe die primären ersetzen können und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind.


Donnerstag, 15. oder (Ausweichtermin) Donnerstag, 22. Mai 2025 – Taxonomieinitiative A!
NachtAktiv – Frühlingsfalter im Auwald

Führung mit Michael Falkenberg, Robert Trusch (Naturkundemuseum Karlsruhe) & Entomologischer AG in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe Rappenwört à Anmeldungerforderlich unter 0721-950470 im Naturschutzzentrum! Der endgültige Termin ist vom Wetter abhängig und wird spätestens am 14. April 2025 mitgeteilt. Treffpunkt und Zeit: Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört, 20.30 Uhr, Dauer ca. 3 Stunden.
Bitte Taschen- oder Kopflampe mitbringen!

Bei einem so genannten „Lichtfang“, so die Bezeichnung für das nächtliche Anlocken von Insekten durch Licht, können Sie in dieser Frühlingsnacht mit dabei sein. Wir werden dazu direkt am Naturschutzzentrum einen „Lichtfangturm“ aufbauen und die Falter mit speziellen Lampen anlocken. – Warum fliegen die Nachtfalter das Licht mit kurzer Wellenlänge besonders an? Welche Nachtfalter sind zu erwarten, und werden sie auch kommen? Ist die Falterfauna des Auenwaldes auf Rappenwört intakt? Erfahren Sie Wissenswertes über die Schmetterlinge der Nacht, über ihre Lebensweise und wie wir sie schützen können.


Samstag, 31. Mai 2025 Kooperation mit Geotourist Freiburg
Tagesexkursion: Geologische Wanderung am Haardtrand zwischen Forst und Deidesheim

Geologische Exkursion mit Dr. Matthias Geyer (Freiburg)
Treffpunkt und Zeit: 10.00 Uhr Wanderparkplatz Margaretental westlich von Forst an der Weinstraße (eigene Anreise, Dauer ca. sechs Stunden).
Anmeldungerforderlich: Tel. / SMS 0162-4065416 oder per E-Mail: info@geotourist-freiburg.de (maximal 15 Teilnehmer). – Für Mitglieder des NWV Karlsruhe ist die Teilnahme kostenlos, Nichtmitglieder € 40,- 

Auf dieser geologischen Wanderung wird Ihnen die Geologie und Landschafts­geschichte des nördlichen Haardtrandes erläutert. Nach einem kurzen, relativ steilen Aufstieg im Wald oberhalb des Parkplatzes gelangen wir zu der neuen Aussichts­plattform, von der aus sich ein Ausblick auf den ehemaligen Basaltabbau eröffnet. Anschließend gehen wir zurück zum Parkplatz und besuchen den Aussichtspunkt an der Bismarckhöhle. Danach geht es zwischen den Weinbergen zu einem weiteren Aussichtspunkt über den Oberrheingraben und von dort zum Geotop an Kirchenberg oberhalb Wachenheim. Hier ist mit dem Kontakt zwischen pleistozänem Löss und tertiären Sandsteinen die östliche Randverwerfung des Oberrheingrabens aufge­schlossen. Am Nachmittag besuchen wir das Gradierwerk und das Naturkunde­museum in Bad Dürkheim. àBitte denken Sie an witterungsangepasste Kleidung und feste Schuhe sowie Mittagsvesper und Getränke. Informationen auch unter www.geotourist-freiburg.de/exkursionen. Sie können auch nur vormittags oder nur nachmittags teilnehmen. Bitte kontaktieren Sie dazu vorab den Veranstalter.


Samstag, 12. Juli 2025 – Taxonomieinitiative A!
Wildpflanzen in der Stadt

Führung mit Thomas Breunig (Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V. (BAS) und dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört (NAZKA)àAnmeldung im NAZKA unter 0721/950470 (oder unter info@nazka.de) Treffpunkt: Vor dem Eingang des Staatlichen Museums für Naturkunde, 15.00 Uhr (Dauer ca. 2 Stunden)

Nicht um die bunten Blumenbeete und die Stadtbäume, nicht um das gärtnerische Grün geht es bei dieser Führung, sondern um das, was wild wächst in der Stadt. Nahezu unbemerkt hat sich hier eine Vielzahl von Arten angesiedelt – heimische Wildpflanzen ebenso wie mediterrane Gewächse und weit gereiste Exoten aus Südamerika, Ostasien oder Australien. Manche sind auffällig und inzwischen in Karlsruhe weit verbreitet, andere wollen mit detektivischem Blick an ungewöhnlichen Wuchsorten entdeckt werden. Selbst der Blick in die Lichtschächte vor den Kellerfenstern lässt in der Karlsruher Innenstadt botanische Raritäten erwarten.


Freitag, 18. Juli 2025 – Taxonomieinitiative A!
Tiere und Pflanzen im Baggersee

Präsentation mit den Tauchern der Limnologischen Arbeitsgemeinschaft, Leitung
Dr. Sabrina Plegnière und Thomas Holfelder, in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört (NAZKA)
Anmeldung im NAZKA unter 0721/950470 (oder unter info@nazka.de)
Treffpunkt: Baggersee Fuchs & Gros, 76344 Eggenstein, Kopfweg 8 (von der B36 nach Eggenstein und dann immer Richtung „Lithonplus GmbH & Co. KG“ fahren, kurz vor dem Werktor rechts auf den Parkplatz, dann geradeaus zum See)
Beginn: 17.00 Uhr (Dauer ca. 2 Stunden)

Die Limnologische Arbeitsgemeinschaft nimmt Sie mit in die verborgene Unterwasserwelt der Baggerseen rund um Karlsruhe: Süßwasserquallen, fleischfressende Pflanzen und bunte Garnelen – auf dieser „Exkursion“ wird die faszinierende Wasserwelt unserer Baggerseen vorgestellt. Eine Welt, die den normalen Badegästen verborgen bleibt. In zahlriechen Aquarien und Wasserbecken werden die unterschiedlichen Tiere und Pflanzen sowie ihre „Geschichten“ präsentiert: Fische, Muscheln, Krebse, Wirbellose und Unterwasserpflanzen. Zum Anschauen und Anfassen wird das vielfältige Leben unserer Baggerseen dargestellt und durch spannende Informationen ergänzt. Ganz bestimmt werden auch dieses Jahr wieder Neobiota zu bestaunen sein: Fremde Arten, die in den vergangenen Jahrzehnten zu uns gekommen sind und sich nun hier ausbreiten. Unterstützt und ergänzt wird die Exkursion durch Fachleute weiterer AGs des NWV, so dass auch die Tiere und Pflanzen des Ufers und der angrenzenden Bereiche näher beleuchtet werden können. Für Kinder ist die Vorführung besonders geeignet, denn sie dürfen einige Exponate sogar einmal anfassen und genauer betrachten!


Montags, 11. August bis 10. November 2025 – Taxonomieinitiative A!
Öffentliche Pilzberatung

Pilzberater der AG Pilze (PiNK): Dieter Oberle, Georg Müller, Luca Dudenhöffer u.a.
Ort und Zeit: Westeingang des Nymphengarten-Pavillons, 17.00 bis 19.00 Uhr

Wie immer während der Pilzsaison geben die Pilzberater der AG Pilze (PiNK) einmal wöchentlich (immer montags) am Westeingang des Pavillons Auskunft über Bestimmungsmerkmale, Speisewert, Häufigkeit und vieles mehr der mitgebrachten Pilze.


Donnerstag, 28. August 2025 – Taxonomieinitiative A!
Heuschrecken in der Stadt

Geführte Exkursion mit Dr. Slobodan Ivkovic & Prof. Dr. Martin Husemann (Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört (NAZKA)
Anmeldung im NAZKA unter 0721/950470 (oder unter info@nazka.de)
Treffpunkt: Karlsruhe, Alter Flugplatz, am Eingang Lilienthalstraße (Grünabfallcontainer)
Beginn: 11.00 Uhr (Dauer ca. 2 Stunden)

Was sind Heuschrecken? Was ist Bioakustik? Wie viele Arten gibt es in der Umgebung von Karlsruhe? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie bei einer Exkursion mit den Experten Dr. Slobodan Ivkovic und Prof. Dr. Martin Husemann vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe. In Baden-Württemberg gibt es mehr als 70 Heuschreckenarten. Wir schauen uns zusammen das Naturschutzgebiet des Alten Flugplatzes Karlsruhe und die Umgebung an. Hier haben Sie die Möglichkeit, einige häufig vorkommende Arten wie das Grüne Heupferd (Tettigonia viridissima), die Zweifarbige Beißschrecke (Bicolorana bicolor) und den Gemeinen Grashüpfer (Pseudochorthippus parallelus), aber auch einige seltene Arten wie die Gefleckte Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus) zu beobachten.


Dienstag, 23. September 2025
Eine geologische Reise in den Iran und zur Geschichte des Minerals Daliranit
Vortrag von Dr. Farahnaz Daliran (Institut für Angewandte Geowissenschaften des KIT)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Das Mineral Daliranit wurde im Jahr 2001 in Zarshouran (auf Persisch „Goldwäsche“) von der Referentin während der Geländebegehung im Rahmen eines DFG-Projekts über die epithermale Goldvererzung im Takab-Gebiet im Nordwesten Irans entdeckt. Hier wird Gold schon seit der Antike aus dem Flussbett gewonnen. Daliranit tritt in Vergesellschaftung mit einer Reihe von epithermalen Sulfiden und komplexen Sulfosalzen mit massiven Arsen-Sulfiden, Auripigment und Realgar in Jasperoiden auf. Bei dem auffällig orangeroten Daliranit handelt es sich um ein selten auftretendes, faseriges und weiches Mineral, das während niedrigtemperierter Geothermaltätigkeit gebildet wurde. Aufgrund seiner haarfeinen, faserigen Beschaffenheit (Durchmesser der Fasern ca. 2 µm) und der damit verbunden analytischen Beschränkungen, konnte das Mineral zunächst nicht exakt bestimmt und zugeordnet werden. Erst in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team unter der Leitung von Herrn Prof. W.H. Paar, einem Sulfosalz-Spezialisten von der Universität Salzburg, wurde das Mineral analysiert und dadurch bestätigt, dass es sich dabei um eine bisher unbekannte Mineralart handelt (Paar et al. 2009). Im Jahr 2007 wurde das Mineral von der IMA (International Mineralogical Association) anerkannt (Mindat ID: 39645) und nach seiner Entdeckerin als Daliranit benannt. Die Struktur von Daliranit wurde im Jahr 2019 neu bestimmt und die Formel als PbHgAs2S5 neu berechnet (Lanza et al. 2019). Trotz seiner Struktur als Sulfosalz wird Daliranit vermutlich nicht als Halbleiter eingesetzt werden können, u. a., wegen seiner Giftigkeit und niedrigen Stabilitätstemperatur.


Dienstag, 7. Oktober 2025 – Taxonomieinitiative A!
Bedrohtes Naturparadies Madagaskar – endlose Artenvielfalt oder Artenvielfalt vor dem Ende?

Vortrag von Dr. Frank Glaw (Zoologische Staatssammlung München)
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Madagaskar beherbergt eine einzigartige und extrem artenreiche Fauna und Flora. Ob Chamäleons, Geckos, Frösche oder Lemuren, fast alle Arten sind auf diesem "Inselkontinent" endemisch, kommen also nirgendwo sonst vor, und viele von ihnen weisen erstaunliche Besonderheiten auf. Der Vortrag gibt eine Übersicht über die faszinierende Artenvielfalt der Amphibien und Reptilien, berichtet über Expeditionen und neue Entdeckungen aus den letzten Jahren und zeigt auf, wie sehr die einzigartige Natur durch Abholzung bedroht ist.


Samstag-Sonntag, 11.-12. Oktober 2025, jeweils 10.00-18.00 Uhr – Taxonomieinitiative A!
20. Karlsruher Frischpilzausstellung

AG Pilze des Naturwissenschaftlichen Vereins (PiNK)
Großer Saal im Nymphengarten-Pavillon des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe, Haupteingang vom Nymphengarten (Eintritt frei)

Zum 20. Mal veranstaltet das Naturkundemuseum Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Pilze im Naturwissenschaftlichen Verein (PiNK) die jährliche Frischpilzausstellung, bei der 250 bis 300 Arten gezeigt werden. Zusätzlich werden in einem großen Diorama Pilze eines bestimmten Waldhabitats präsentiert. Wie jedes Jahr gibt es eine Ausstellung in der Ausstellung, dieses Jahr zum Thema „Neomyceten der Lärche“. Es handelt sich dabei um Pilzarten, die mit der Lärche in unser Gebiet eingewandert sind. Erstmals werden sogenannte Pilz-Apps zur Bestimmung von Pilzen vorgestellt und verglichen. Die Besucher können sich ferner über die neueste Pilzliteratur an einem Buchstand informieren, Pilze im Mikroskop ansehen und Pilze von den Pilzexperten der Arbeitsgruppe bestimmen lassen. Speziell für Kinder haben wir einen Basteltisch. Für das leibliche Wohl gibt es Kaffee und Kuchen und eine Pilzpfanne von Pilzzüchtern aus der Altmark. Bitte informieren Sie sich über Programmergänzungen und -änderungen unter www.pilze-karlsruhe.de.


Dienstag, 14. Oktober 2025
Die Muschelkalkseelilie Encrinus liliiformis – fast 500 Jahre Forschungsgeschichte
Vortrag von Dr. h.c. Hans Hagdorn (Ingelfingen, www.muschelkalkmuseum.org)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Vor fast 500 Jahren nannte Georgius Agricola die Stielglieder der Muschelkalkseelilie „Trochiten“, ohne wissen zu können, welchen Ursprung sie haben. Seither haben Generation­en von Wissenschaftlern die Natur der Steinlilie und ihrer Stielglieder erforscht. Heute ist Encrinus liliiformis als eines der ältesten benannten Fossilien nicht nur Gegenstand paläonto­logischer Forschung, sondern auch von kulturgeschichtlicher Bedeutung. Der Vortrag folgt der spannenden Geschichte ihrer Erforschung die jüngst zur Identifizierung des Lamarck‘schen Typusmaterials führte. Diese Entdeckungen sind brandneu und noch unpubliziert.


Dienstag, 21. Oktober 2025
Biodiversität und Ökosysteme in der Poltikberatung – Einblicke in die Arbeit des Weltbiodiversitätsrates und weiterer Gremien
Vortrag von Prof. Dr. Josef Settele (UFZ Halle-Leipzig & IPBES)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

In welchem Zustand befinden sich die Ökosysteme der Erde? Der Referent will diese Frage beantworten. „Sepp“ Settele ist von seiner fachlichen Herkunft Lepidopterologe – er beschäftigt sich also mit Schmetterlingen (und das seit nunmehr über 55 Jahren), hat in Stuttgart-Hohenheim Agrarbiologie studiert und in den Agrarwissenschaften mit einer Studie zum Pflanzenschutz auf den Philippinen promoviert. Er arbeitet am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und ist Ko-Vorsitzender des Globalen Berichts des Weltbiodiversitätsrates IPBES der Vereinten Nationen, dem derzeit 145 Mitgliedsstaaten angehören. Er trug mit einem Team von zwei weiteren Ko-Vorsitzenden und insgesamt etwa 500 Autoren die internationalen Forschungsergebnisse für den sogenannten „Globalen Zustandsbericht“ zusammen, der den dramatischen und weltweiten Verlust an Arten und Lebensräumen darlegt. Der Bericht gibt maßgebliche Impulse für die Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft, zeigt auf, wie unsere Ökosysteme langfristig gesichert werden können und wie dem Verlust der Vielfalt Einhalt geboten werden kann. Der Vortrag gewährt auch Einblicke in den Maschinenraum eines solchen Prozesses – liefert also Hintergrundinformationen zum Ablauf von Verhandlungen bei denen alle Texte im Konsens verabschiedet werden müssen! Prof. SETTELE ist auch Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen SRU der deutschen Bundesregierung.


Dienstag, 4. November 2025 – Taxonomieinitiative A!
Bienen im freien Fall: Warum sind sie rückläufig und was können wir dagegen tun?

Vortrag von Prof. Dr. Robert Paxton (Institut für Biologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Es gibt überzeugende Beweise für einen weltweiten Rückgang der Insekten. Insbesondere das Bienensterben hat die öffentliche und wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Was ist die Evidenzbasis für den Rückgang, was sind die Ursachen des Rückgangs, und betreffen sie auch die Bienen in Deutschland? Anhand von veröffentlichten und eigenen empirischen Daten wird der Referent diese und verwandte Themen vorstellen und Vorschläge machen, was wir tun können, um die aktuellen Trends umzukehren.


Dienstag, 18. November 2025 – Taxonomieinitiative A!
Diversität der Geschlechtschromosomen in Fischen

Vortrag von Dr. habil. Astrid Böhne (Museum Koenig Bonn, Center for Molecular Biodiversity Research)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Das Geschlecht kann durch verschiedene Umwelt- und genetische Faktoren bestimmt werden, darunter viele verschiedene Arten von Geschlechtschromosomen. Während die Entdeckung von Geschlechtschromosomen mit dem Fortschritt der Sequenzierungstechnologie einen enormen Aufschwung erlebt hat, ist unser Wissen über die treibenden Kräfte und Mechanismen der Entstehung von Geschlechts­chromosomen begrenzt. Veränderungen in Geschlechtsbestimmungssystemen kommen besonders häufig bei Fischen vor, einer Gruppe, die auch eine große Vielfalt an Fortpflanzungsarten aufweist und eines der wichtigsten Modellsysteme meines Forschungsteams ist. Innerhalb der hyperdiversen Fischfamilie Cichlidae haben wir eine beispiellos hohe Rate an Geschlechtschromosomenänderungen festgestellt, an denen unterschiedliche Chromosomen beteiligt sind und die dennoch nicht zufällig erfolgen. Wir demonstrieren Fälle von Geschlechtschromosomenänderungen mit und ohne Veränderungen der Heterogametie und untersuchen die begleitenden Sequenz­änderungen. Wir zeigen, dass neben der Variabilität zwischen Arten auch eine Variabilität innerhalb von Arten mit Bezug auf ihre Geschlechtschromosomen besteht. Wir untersuchen Muster geschlechtsspezifischer Gene und ihre Beziehung zur Evolution der Geschlechtschromosomen.


Dienstag, 25. November 2025
Radon: Das unbekannte Risiko und wie Sie sich schützen können
Vortrag von Philipp Geppert (LUBW, Radon-Beratungsstelle Baden-Württemberg)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Wussten Sie, dass Radon neben Rauchen eine der wichtigsten Ursachen für Lungenkrebs ist? Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas, das aus dem Boden austritt und sich in Innenräumen ansammeln kann. Ist man zu lange zu hohen Mengen an Radon ausgesetzt, kann dies zu Lungenkrebs führen. – Die gute Nachricht aber ist: man kann sich vor Radon schützen! Der erste Schritt ist dabei immer eine Radonmessung. Diese Messung können Sie einfach und kostengünstig selbst durchführen. Wie das geht, wie hoch das Gesundheitsrisiko tatsächlich ist und wie Sie durch gezielte organisatorische oder bauliche Maßnahmen Ihr Zuhause sicherer machen können, all das (und noch viel mehr) erfahren Sie im Vortrag.


Dienstag, 16. Dezember 2025 – Taxonomieinitiative A!
Farbenfrohe Pilzvielfalt der Tropen: Eindrücke mykologischer Forschung in Mittelamerika und Westafrika

Vortrag von M. Sc. Cathrin Manz (Goethe-Universität Frankfurt/Main, Biologicum)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr

Die Referentin berichtet über mykologische Forschungsaufenthalte in Panama und Benin und bietet Einblicke in die verborgene Schönheit der oft zu Unrecht wenig beachteten Welt der Pilze. Als Resultat jahrelanger Forschungsarbeit im Rahmen von Studium und Promotion an den Universitäten Frankfurt a. M. und Marburg wurden zahlreiche neue Pilzarten entdeckt und wissenschaftlich beschrieben. Auch verschollen geglaubte Arten wurden wiederentdeckt. Der Fokus des Vortrags liegt auf der weltweit verbreiteten Gattung der Täublinge (Russula), die neben ästhetischen auch kulinarisch wertvolle Arten beinhaltet. Auch neue Erkenntnisse zur Vielfalt der Röhrlinge (Boletaceae) werden vorgestellt. Im Gegensatz zu Pflanzen, ist die Mehrheit der auf der Erde vorkommenden Pilzarten noch nicht wissenschaftlich beschrieben. Tropische Wälder sind stark durch anthropogene Einflüsse bedroht. Es handelt sich daher um einen Wettlauf gegen die Zeit, tropische Pilzarten zu entdecken, um zu ihrem Schutz beitragen zu können, bevor sie unbemerkt verschwinden
Abbildung 1: Russula congoana ist eine Art der halboffenen Afrikanischen Savannenwälder. Obwohl die Art relativ kleine Fruchtkörper bildet, wird sie aufgrund ihres milden Geschmacks als Speisepilz gesammelt, insbesondere da sie zu Beginn der Regenzeit in großen Mengen fruktifiziert.
Abbildung 2: Eine unbekannte Röhrlingsart aus Benin (Westafrika), deren Gattungszugehörigkeit selbst unter Zuhilfenahme molekulargenetischer Methoden bislang nicht geklärt werden konnte.
Abbildung 3: Ein Indigoreizker (Lactarius indigo agg.) aus Panama. Die leuchtend blauen Fruchtkörper dieser essbaren Art sondern bei Verletzung einen indigofarbenen Milchsaft ab.

 

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Auskunft erteilt: Dr. Robert Trusch, 1. Vorsitzender, Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe e.V., c/o Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Erbprinzenstr. 13, 76133 Karlsruhe, Tel. 0721/1752842, E-Mail: trusch@smnk.de